Zum Inhalt springen

MKL1888:Wurzbach

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wurzbach“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Wurzbach“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 784
Mehr zum Thema bei
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Wurzbach. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 784. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wurzbach (Version vom 22.10.2021)

[784] Wurzbach, Konstant, Ritter von, Edler von Tannenberg, österreich. Dichter und Schriftsteller, geb. 11. April 1818 zu Laibach, studierte in Graz die Rechte, trat dann in ein Infanterieregiment in Krakau, schied aber, nachdem er 1843 die philosophische Doktorwürde erworben, 1844 wieder aus dem Offizierstand, ward Skriptor bei der Lemberger Universitätsbibliothek, 1849 Bibliothekar im k. k. Ministerium des Innern, dann Ministerialsekretär im Staatsministerium und 1874 unter Erhebung in den österreichischen Ritterstand pensioniert. W. lebt seitdem in Berchtesgaden. Unter dem Pseudonym W. Constant hat er mehrere Bände Dichtungen (namentlich epische) veröffentlicht, darunter: „Mosaik“ (Krak. 1841); „Parallelen“ (2. Aufl., Leipz. 1852); „Gemmen“ (Hamb. 1855); „Kameen“ (Düsseld. 1856); „Cyklamen“ (Wien 1873) und „Aus dem Psalter eines Poeten“ (Darmst. 1874). Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten sind anzuführen: „Die Sprichwörter der Polen“ (2. Ausg., Wien 1852); „Die Volkslieder der Polen und Ruthenen“ (2. Aufl., das. 1852); „Historische Wörter, Sprichwörter und Redensarten“ (2. Aufl., Hamb. 1866); „Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort“ (2. Aufl., Wien 1866); „Die Kirchen der Stadt Krakau“ (das. 1853); „Bibliographisch-statistische Übersicht der Litteratur des österreichischen Kaiserstaats“ (das. 1853–56); „Das Schillerbuch“ (das. 1859); „Joseph Haydn und sein Bruder Michael“ (das. 1862); „Mozartbuch“ (das. 1868); „Franz Grillparzer“ (das. 1871); „Ein Madonnenmaler unsrer Zeit: E. Steinle“ (das. 1879) etc. Sein Hauptwerk, welchem er seine letzten Jahre völlig widmete, ist das wertvolle „Biographische Lexikon des Kaisertums Österreich“ (Wien 1855–89, Bd. 1–57). – Sein Sohn Alfred von W., geb. 22. Juli 1846 zu Lemberg, studierte in Wien die Rechte, erhielt dann eine Anstellung bei der niederösterreichischen Statthalterei, verließ aber 1876 den Staatsdienst und machte größere Reisen. Seit 1880 gehört er als Redakteur dem Verband der „Wiener Allgemeinen Zeitung“ an, für die er besonders als Kunstkritiker thätig ist. Er veröffentlichte: „Zeitgenossen“, biographische Skizzen (Wien 1870–71, 12 Hefte); „Laura“, Novelle in Versen (2. Aufl., das. 1873); „Lieder an eine Frau“ (Stuttg. 1881); die Biographie „Martin Schongauer“ (Wien 1880); „Geschichte der holländischen Malerei“ (Prag 1885); Beiträge über D. Teniers und andre niederländische Maler in Dohmes „Kunst und Künstler“.