Zum Inhalt springen

MKL1888:Wurmbrand

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wurmbrand“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Wurmbrand“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 768
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Wurmbrand. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 768. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wurmbrand (Version vom 04.04.2024)

[768] Wurmbrand, Gundaccar, Graf von, österr. Politiker, geb. 9. Mai 1838, Sohn eines Generals und Oberhofmeisters des Erzherzogs Franz Karl, diente zuerst in der Armee, nahm als Rittmeister seinen Abschied und ließ sich auf seinem Gut Ankenstein bei Pettau in Steiermark nieder. Er beschäftigte sich mit Anthropologie, Altertumskunde und Kunstgewerbe und erwarb sich in diesen Fächern gründliche Kenntnisse. 1879 ward er in den Reichsrat gewählt, wo er sich der Verfassungspartei anschloß und als einsichtsvoller, unterrichteter Politiker und gewandter Redner auszeichnete. Doch ging er, wie Walterskirchen, seine selbständigen Wege, beteiligte sich 1882 an dem Versuch, eine deutsche Volkspartei zu gründen, und trat nach dessen Scheitern aus dem Klub der Linken aus. 1883 stellte er den „Wurmbrandschen Antrag“ auf Anerkennung des Deutschen als Staatssprache, den aber die föderalistische Mehrheit des Abgeordnetenhauses 1884 ablehnte. Nach dem Tod Kaiserfelds wurde er zum Landeshauptmann und Landtagspräsidenten von Steiermark ernannt und im Herbst 1885 für Graz in den Reichsrat gewählt.