MKL1888:Windbruch
[667] Windbruch, Zerbrechen der Waldbäume durch den Wind. Werden die Stämme mit den Wurzeln ausgehoben, so nennt man die Erscheinung Windwurf oder Windfall. An dem Umstand, ob vorzugsweise W. oder Windwurf erfolgt, erkennt man die Intensität der Sturmwirkung. In der Mittelzone des Sturmfeldes, welche die Zone der höchsten Sturmwirkung ist, herrscht der erstere vor, an den Rändern des Sturmfeldes der letztere. Dem W. am meisten unterworfen sind die flach wurzelnden Holzarten, besonders die Fichte, weniger die Tanne und Kiefer, wenn letztere nicht auf flachem Boden wurzelt. Die Laubhölzer unterliegen dem W. im allgemeinen weniger, am wenigsten die Eiche, mehr die Buche. Im mittlern Europa kommen die schadenbringenden Stürme meist aus Westen, SW., NW., selten aus O. und NO. Mittel der Vorbeugung gegen W. sind: Führung des Hiebes in den Forsten gegen die herrschende Sturmrichtung, also meist von O. nach Westen oder von NO. nach SW.; Bestandsbegründung durch weitständige Pflanzung; Herstellung von Loshieben (d. h. holzleeren Streifen von den gefährdeten Beständen), damit die Randbäume sich frühzeitig stark bewurzeln; Anbau sturmfester Holzarten. Vgl. Grebe, Waldschutz und Waldpflege (Gotha 1875); Heß, Der Forstschutz (2. Aufl., Leipz. 1886); Bernhardt, Waldbeschädigungen durch W. etc. (Berl. 1877).