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MKL1888:Walken

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Walken“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Walken“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 360361
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Walken. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 360–361. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Walken (Version vom 16.03.2024)

[360] Walken, techn. Operation, welche mit Tuch und tuchartigen Stoffen vorgenommen wird und den Zweck hat, eine Verfilzung der Wollhärchen im Gewebe zu erzeugen (s. Tuch). Die Walkmaschinen, auf welchen das W. ausgeführt wird, sind entweder Hammerwalken oder Walzenwalken. Erstere, auch Walkmühlen, Dickmühlen, Filzmühlen, Lochwalken genannt, bestehen aus schweren hölzernen Hämmern, welche mittels einer Daumenwelle gehoben werden und beim Niederfallen durch ihr Gewicht das in einem offenen Behältnis liegende, durchnäßte und zusammengefaltete Tuch quetschen und schieben, wobei es sich infolge der eigentümlichen Konstruktion der Hämmer und des Behältnisses zugleich regelmäßig umkehrt (wendet). Eine Verbesserung der Hammerwalke

Walzenwalke.

bildet die Druckwalke (Kurbelwalke), bei welcher leichtere Hämmer nicht durch freien Fall wirken, sondern, wie bei den Waschmaschinen, durch Zugstangen, die in Krummzapfen hängen, auf- und niedergeschoben werden. Der Niedergang übt keinen Stoß, sondern nur einen weniger gewaltsamen Druck aus und kann das Tuch nicht beschädigen, zumal wenn die Zugstangen durch eine in ihnen angebrachte Feder elastisch sind. Bei den Walzenwalken (s. Figur) tritt das an seinen Enden zusammengenähte Tuch aus einem Trog a mit Seifenwasser über eine Lettungswalze e in einen kurzen Einführungskanal f, der so schmal ist, daß es sich in der Breitenrichtung zusammenschieben und falten muß, und gelangt dann bei cd zwischen mehrere horizontale und vertikale Walzenpaare 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, von denen je eine Walze angetrieben wird, während die andre, durch Hebel mit Gewichten oder Federn angedrückt, durch Friktion mitgeht. Indem nun die Walzen das Tuch fortziehen, stopft und faltet es sich hinter und vor denselben der Länge nach zusammen, wird allmählich fortgeschoben und gelangt auf einen horizontalen Tisch, auf welchem es von zwei Walzen geschlagen wird (wobei aber die Unterlage mittels Federn ein wenig nachgibt), um dann wieder in den Trog zurückzufallen und den Prozeß [361] wiederholt durchzumachen. Der auf Füßen b ruhende, aus wegnehmbaren Wänden g, h, i zusammengesetzte Trog besteht aus Gußeisen oder Holz.