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MKL1888:Vulkānische Gesteine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vulkānische Gesteine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Vulkānische Gesteine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 299
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Vulkānische Gesteine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 299. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vulk%C4%81nische_Gesteine (Version vom 17.04.2023)

[299] Vulkānische Gesteine, im engern Sinn gleichbedeutend mit Laven (s. Lava), die als zusammengesetzte kristallinische Gesteine und deren glasige Modifikationen oder als loses klastisches Material (Bomben, Lapilli, Sand und Asche) oder verkittet als Tuff vorkommen; im weitern Sinn auch die Gesteine ältern Datums der Entstehung (vom Diluvium rückwärts), welche durch die chemische und mineralogische Zusammensetzung oder durch die Art des Vorkommens oder durch beide Merkmale Analogien mit den Laven darbieten. Je weiter zeitlich rückwärts diese Analogien zur Konstatierung vulkanischer Gesteine in frühern geologischen Perioden dienen sollen, desto schwächer werden sie. Die chemische Zusammensetzung des gesamten Gesteins (die Resultate der sogen. Pauschanalyse) zeigt zwar für gewisse Gesteine selbst sehr alter Perioden mit derjenigen von Laven die größte Übereinstimmung (Quarzporphyr mit Trachyt, Diabas mit Basalt); aber die mineralogische Zusammensetzung ist durch das Auftreten andrer Mineralien oder doch andrer Mineralvarietäten, durch das Zurücktreten oder gänzliche Fehlen der Glassubstanz unter den Bestandteilen eine wesentlich andre. Auch die Lagerungsform ist nur in seltenen Fällen mit der der Laven ähnlich oder gar übereinstimmend. Wo die Grenze zulässiger Analogie liegt, hängt wesentlich von den sonstigen Ansichten der verschiedenen Geologenschulen ab. Vgl. Eruptiv.