Zum Inhalt springen

MKL1888:Volta

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Volta“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Volta“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 278
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Alessandro Volta
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Volta
Wiktionary-Logo
Wiktionary: volta
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Volta. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 278. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Volta (Version vom 19.10.2021)

[278] Volta (ital.), Mal; prima v., seconda v. (abgekürzt Ima, IIda), erstes Mal, zweites Mal, bei Tonstücken mit Repetitionszeichen Überschrift derjenigen Takte, welche beim erst- und zweimaligen Durchspielen entweder zu spielen oder zu überspringen sind.

Volta, Fluß, s. Rio Volta.

Volta, Flecken in der ital. Provinz Mantua, im W. des Mincio, mit (1881) 1711 Einw.; 26. und 27. Juli 1848 Schauplatz siegreicher Kämpfe der Österreicher gegen die Sardinier.

Volta, Alessandro, Graf, Physiker, geb. 19. Febr. 1745 zu Como, studierte daselbst Naturwissenschaft und ward, nachdem er durch Erfindung eines neuen elektrischen Apparats sich bekannt gemacht hatte, 1774 Rektor des Gymnasiums und Professor der Physik in Como, 1779 aber an die Universität zu Pavia versetzt. Schon 1777 hatte er den Plektrophor und das Elektroskop konstruiert und mit Hilfe dieser Apparate die Theorie von der Elektrizität fest begründet. Dann leitete ihn die Beobachtung von Luftblasen, die aus einem stehenden Gewässer aufstiegen, auf wichtige Entdeckungen in der Lehre von den Gasarten. Hieraus entstanden die elektrische Pistole, das Eudiometer und die Lampe mit entzündlicher Luft (Gaslampe). 1782 erfand er den Kondensator. Mit letzterm und dem Elektroskop zeigte er seit 1794, daß bei der Berührung zweier Metalle sich Elektrizität entwickele, somit, daß die bei der Verbindung des Nervs und des Muskels eines Froschpräparats durch Metalle auftretende Zuckung nicht, wie Galvani glaubte, Folge einer tierischen Elektrizität, sondern Folge der bei der Berührung zweier verschiedener Körper entwickelten Elektrizität sei. Die sogen. Voltaschen Fundamentalversuche lieferten dafür den sichersten Beweis, und so wurde V. eigentlich der Begründer des Zweigs der Elektrizität, welche nach dem durch eine zufällige mißverstandene Beobachtung zur ersten Entdeckung geführten Galvani der Galvanismus genannt wird. V. konstruierte zuerst die nach ihm benannte Voltasche Säule, als den ersten Apparat, der einen dauernden elektrischen Strom gab. 1777 und 1782 bereiste er die Schweiz, Deutschland, Holland, England und Frankreich. Nach seiner Rückkehr führte er in der Lombardei den Kartoffelbau ein. Napoleon I. ernannte ihn zum Grafen und Senator des Königreichs Italien. 1804 legte er sein Lehramt nieder, nahm aber vom Kaiser Franz 1815 die Ernennung zum Direktor der philosophischen Fakultät der Universität zu Padua an. Seine letzten Jahre verlebte er in Como, wo er 5. März 1827 starb. 1878 wurde ihm ein Denkmal in Pavia errichtet. Seine „Opere complete“ gab Antinori (Flor. 1816, 5 Bde.) heraus. Vgl. Zuccala, Elogio morale del conte A. V. (Berg. 1827); Bianchi u. Mochetti, Vita di V. (Como 1829–1832, 2 Bde.); Volta, Aless. V. (Mail. 1875).