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MKL1888:Vollmar

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vollmar“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 276
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Vollmar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 276. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vollmar (Version vom 05.12.2024)

[276] Vollmar, Georg Heinrich von, sozialdemokrat. Agitator, geb. 7. März 1850 in München als Sohn eines höhern Ministerialbeamten, wurde in einem Benediktinerkloster erzogen, trat darauf als Fähnrich in ein bayrisches Kürassierregiment und machte als Leutnant 1866 den Krieg gegen Preußen mit. 1867 trat er als Freiwilliger in das päpstliche Heer, kehrte jedoch sehr bald wieder in die Heimat zurück, um nach Absolvierung seiner Studien auf einem Polytechnikum in den Dienst der Generaldirektion der bayrischen Verkehrsanstalten zu treten. An dem französischen Feldzug 1870/71 nahm er als Kriegstelegraphenbeamter teil, wurde bei Blois schwer verwundet und in der Folge als Ganzinvalide pensioniert. Während seiner langwierigen Krankheit betriebene Studien führten ihn zum religiösen, politischen und sozialen Radikalismus; 1876 bekannte er sich offen zur sozialdemokratischen Partei, wurde 1877 Leiter der „Dresdener Volkszeitung“ und schon 1878 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. 1879 ging er nach Zürich und studierte zuerst an der dortigen Hochschule, 1880 an der École de droit zu Paris Staatswissenschaften. 1881–87 war er Mitglied des Reichstags und ist seit 1883 Mitglied des sächsischen Landtags. 1886 wurde er in Freiberg zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Er schrieb: „Waldverwüstung und Überschwemmung“ (Leipz. 1877); „Der gegenwärtige Stand der Waldschutzfrage“ (das. 1880); „Der isolierte soziale Staat“ (Zürich 1880).