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MKL1888:Villinger

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Villinger“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Villinger“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 19 (Supplement, 1892), Seite 953
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Villinger. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 953. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Villinger (Version vom 09.01.2023)

[953] Villinger, Hermine, Novellistin, geb. 6. Febr. 1849 zu Freiburg i. Br. als Tochter des Geheimen Kriegsrates V., kam schon im ersten Lebensjahr nach Karlsruhe, wo sie noch jetzt lebt. Früh schon zeigte sich ihre poetische Neigung, mit neun Jahren schrieb sie ihr erstes Gedicht, wenig später ihr erstes Trauerspiel; aber ihre Neigung fand weder im Elternhause noch außerhalb desselben Unterstützung und Ermunterung. Auch die Leidenschaft fürs Theater mußte sie unterdrücken. 1870 erhielt sie die ersten tiefern Eindrücke, außer den allgemeinen noch die der tödlichen Verwundung des einzigen Bruders. Dann folgte eine Zeit der Studien, Erkenntnis der Klassiker, mehrjähriger Aufenthalt in Berlin (1881–82) und Wien, wo der Verkehr mit Marie Ebner maßgebend für ihre Ausbildung geworden ist. Sie veröffentlichte (anfänglich unter dem Pseudonym H. Wilfried) die Romane: „Doris“ (Bresl. 1880); „Die Livergna“ (das. 1882); das Lustspiel: „Verloren und Gewonnen“ (1883); die Novellen und Erzählungen: „Aus dem Kleinleben“ (2. Aufl., Lahr 1880); „Zenz“ (Stuttg. 1887); „Sommerfrischen“ (das. 1887); „Aus meiner Heimat“ (das. 1887); „Auch ein Roman und andre Geschichten“ (Berl. 1890); „Schwarzwaldgeschichten“ (Stuttg. 1892). Ihre knappe Form und ihr feiner Humor mit der schwäbischen Färbung haben die Skizzen der V. zu Vorlesungen besonders geeignet gemacht.