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MKL1888:Veszprim

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Veszprim“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Veszprim“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 175
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Veszprim. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 175. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Veszprim (Version vom 13.10.2023)

[175] Veszprim (spr. wéßprim), ungar. Komitat am rechten Donauufer, von den Komitaten Zala, Somogy, Tolna, Weißenburg, Gran, Raab, Ödenburg und Eisenburg begrenzt, umfaßt 4166 qkm (75,6 QM.). Es enthält den größten Teil des Bakonyer Waldes und das Nordostende des Plattensees, ist wellenförmig-hügelig, hat (1881) 208,487 Einw. (meist Ungarn), viel Obst, Wein (besonders vorzüglich der Schomlauer und Ságher), Getreide, Tabak, Gemüse etc., gute Viehweiden, Fische, Alaun und Steinkohlen. – Die Stadt V., auf steilem Hügel am See und Station der Bahnlinie Stuhlweißenburg-Steinamanger, Sitz des Komitats, eines Bischofs und Gerichtshofs, hat eine auf hohem Kalkfelsen sich erhebende prachtvolle Kathedrale (aus dem 14. Jahrh.), mehrere andre Kirchen, eine bischöfliche Residenz, vier Klöster, ein Seminar, eine theologische Diözesanlehranstalt, ein kath. Gymnasium, eine Bierbrauerei und Branntweinbrennerei, Garten-, Wein- und Getreidebau, Handel und (1881) 12,584 ungar. Einwohner. Die Stadt, früher eine starke Festung und der Sitz eines Bistums, dem das Recht der Krönung der ungarischen Königinnen zustand, ward erobert von Maximilian 1490, von den Ungarn 1491, von den Deutschen 1527, von den Türken 1552, von den Deutschen unter Eck v. Salm 1566, vom Großwesir Sinan 1594, von den Kaiserlichen 1598, von den Türken 1605, die sie 1683 für immer verloren.