MKL1888:Verstählen
[160] Verstählen, weiches Eisen auf der Oberfläche in Stahl verwandeln, geschieht durch die sogen. Einsatzhärtung (vgl. Einsetzen), auch durch Bestreuen und Einreiben des glühenden Eisens mit Blutlaugensalz und Ablöschen, durch Eintauchen von weißglühendem Schmiedeeisen in dünnflüssig geschmolzenes Roheisen etc. V. (Aufstählen, Vorstählen) nennt man [161] auch das Anschweißen von Stahl an Schmiedeeisen zur Verarbeitung auf Werkzeuge etc., endlich das Überziehen von Kupfer mit Eisen, welches besonders auf gestochene Kupferplatten angewandt wird, um diese beim Druck weniger abzunutzen. Das Verfahren ist völlig dem der galvanischen Verkupferung analog; nur benutzt man dazu eine Lösung von Eisenvitriol und Salmiak, die mit blanken Eisenschnitzeln in einer gut verstopften Flasche zum Gebrauch aufbewahrt wird, oder eine Lösung von schwefelsaurem Eisenoxydulammoniak. Die zu verstählende Platte wird am Kupferpol, eine Eisenplatte am Zinkpol befestigt und in die Flüssigkeit getaucht. Der Überzug ist fast silberweiß, spiegelglänzend und sehr hart. Vgl. Hartmann, Das Verzinnen, V. etc. (2. Aufl., Wien 1886).