MKL1888:Tzetzes
[960] Tzetzes, Johannes, griech. Grammatiker und Dichter aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrh., lebte in Konstantinopel vom Hof, namentlich von der Kaiserin Irene, begünstigt und war ein für seine Zeit belesener, aber oberflächlicher und dünkelhafter Gelehrter, wie seine zahlreichen Schriften erkennen lassen. Außer Kommentaren zu Homer, Hesiod, Aristophanes, Lykophron u. a., deren Wert in den benutzten Schriften beruht, verfaßte er ein Epos in 1665 schlechten Hexametern: „Iliaca“, bestehend aus drei Abteilungen: „Antehomerica“, „Homerica“ u. „Posthomerica“ (hrsg. von Bekker, Berl. 1816; von Lehrs, Par. 1840), und ein „Geschichtenbuch“ („Biblos historike“) von 12,661 politischen Versen, gewöhnlich nach einer unbegründeten Einteilung in 13 Abschnitte von ca. 1000 Versen „Chiliades“ genannt (hrsg. von Kießling, [961] Leipz. 1826), eine ebenso ungenießbare wie durch die Fülle sonst verlorner Notizen wertvolle Sammlung mythischer und historischer Erzählungen.