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MKL1888:Tecchio

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tecchio“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Tecchio“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 908
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Tecchio. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 908. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tecchio (Version vom 18.06.2022)

[908] Tecchio (spr. teckjo), Sebastiano, ital. Staatsmann, geb. 3. Jan. 1807 zu Vicenza, studierte die Rechte, wurde Advokat in seiner Vaterstadt und beteiligte sich lebhaft an den Unabhängigkeitsbestrebungen der venezianischen Patrioten. 1848 wurde er von den Vicentinern nach Turin geschickt, um die Erklärung ihres Anschlusses an das Haus Savoyen zu überbringen. T. ließ sich in Turin definitiv nieder und gehörte seit dem Erlaß der sardinischen Verfassung der Abgeordnetenkammer an, wo er bald eine so hervorragende Stellung gewann, daß er schon im Dezember 1848 zum Minister der öffentlichen Arbeiten ernannt wurde. Im März 1849 zurückgetreten, mehrfach Vizepräsident und während eines Teils der achten Legislaturperiode Präsident der Kammer, wurde T. nach dem Kriege von 1866 zum Präsidenten des Appellationsgerichts in Venedig und 5. Nov. 1866 zum Senator ernannt. 1867 war T. im Ministerium Rattazzi einige Monate Justizminister, 14. Nov. 1876 wurde er zum Präsidenten des Senats erwählt, welches Amt er 27. Juli 1884 wegen einiger irredentistischer Äußerungen, die er gebraucht hatte, niederzulegen sich veranlaßt sah. Schon zwei Jahre vorher hatte er sich von seinem richterlichen Amte zurückgezogen; er starb 27. Jan. 1886 in Venedig.