Zum Inhalt springen

MKL1888:Stokes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Stokes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Stokes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 343344
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Stokes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 343–344. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Stokes (Version vom 24.11.2022)

[343] Stokes (spr. stohks), 1) George Gabriel, Mathematiker und Physiker, geb. 13. Aug. 1819 zu Skreen in Irland, studierte zu Cambridge und wurde 1849 Professor der Mathematik daselbst. Seit 1854 ist er auch Sekretär der Royal Society. S.’ Arbeiten erstrecken sich über das Gebiet der reinen Mathematik, der Mechanik und der mathematischen und experimentellen Physik. Seine theoretischen Untersuchungen beschäftigen sich hauptsächlich mit Hydrodynamik, der Theorie des Lichts und der Theorie des Schalles, seine experimentellen Arbeiten vorwiegend mit den Erscheinungen des Lichts. Eine seiner hervorragendsten Arbeiten ist die über die Fluoreszenz des Lichts, deren Natur er zuerst erkannte. Die frühern Beobachter, Brewster und Herschel, glaubten in der Erscheinung eine eigentümliche Zerstreuung des Lichts zu erkennen; S. wies aber nach, daß die fluoreszierenden Substanzen in der That selbst leuchtend werden, indem sie das auf sie treffende Licht in sich aufnehmen, und indem dadurch die Moleküle der Körper in Schwingungen geraten. S. begründete durch diese Arbeiten [344] gleichzeitig die richtige Theorie der Absorption des Lichts. In der Folge beschäftigte er sich viel mit der Absorptions-Spektralanalyse und untersuchte den ultravioletten Teil des Spektrums. Gesammelt erschienen seine „Mathematical and physical papers“ (Cambr. 1880–83, 2 Bde.), deutsch die Vorlesungen: „Das Licht“ (Leipz. 1888).

2) Whitley, engl. Keltolog, geb. 28. Febr. 1830, studierte in Dublin Rechtswissenschaft und Philologie, insbesondere Keltologie, begab sich als Barrister 1862 nach Indien (Madras), wurde zwei Jahre später zum Sekretär des Legislative Council zu Kalkutta ernannt und war 1877–82 Law Member of the Council of the governor general of India (s. v. w. Justizminister), in welcher Stellung er sich um die Gesetzgebung Indiens große Verdienste erwarb. Seine wichtigsten keltologischen Arbeiten sind: „Irish glosses“ (Dubl. 1860); „Three Irish glossaries“ (Kalk. 1868); „Goidelica“, Sammlung altirischer Texte (2. Aufl., Lond. 1872); „Fis Adamnain“ (Simla 1870); „A Cornish glossary“ (Lond. 1870); „The life of Saint Meriasek, a Cornish drama“ (das. 1872); „Middle-Breton hours“ (Kalk. 1876); „Three middle Irish homilies“ (das. 1879); „Togail Troi. The destruction of Troy“ (das. 1881); „On the calendar of Oengus“ (Dubl. 1881); „Saltair na Rann“ (Oxf. 1883). Neuerdings erschienen von ihm „The Anglo-Indian codes“ (Lond. 1887–88, 2 Bde.).