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MKL1888:Sjedlez

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sjedlez“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Sjedlez“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 1011
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Sjedlez. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 1011. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sjedlez (Version vom 30.07.2024)

[1011] Sjedlez (poln. Sjedlce), russisch-poln. Gouvernement, grenzt im N. an das Gouvernement Lomsha, im W. an Warschau und Radom, im Süden an Lublin, im O. an Grodno und Wolhynien und hat ein Areal von 14,334 qkm (260,3 QM.). Der Bug umfließt dasselbe im O., die Weichsel im W. Große Moräste und ausgedehnte Waldungen bedecken das Land; doch enthält es auch treffliche Wiesen und Ackerboden, so daß man Getreide über den Bedarf gewinnt. Die Mehrzahl der Bewohner (1885: 652,986) sind Polen und katholischen Glaubens; außerdem gibt es Russen, Litauer und viele Juden. Die Zahl der Eheschließungen war 1885: 4534, der Gebornen 27,191, der gestorbenen 15,809. Die industrielle Produktion beziffert sich (1885) auf 4 Mill. Rubel und besteht vorzugsweise in Brennerei, Getreidemüllerei, Baumwollspinnerei und -Weberei und Zuckerfabrikation. Die Zahl aller Lehranstalten war 1885: 291 mit 13,915 Schülern, darunter 3 Mittelschulen und ein Lehrerseminar. S. zerfällt in neun Kreise: Bjela, Garwolin, Konstantinow, Lukow, Radyn, S., Sokelow, Wengrow, Wlodawa. S. Karte „Polen und Westrußland“. – Die gleichnamige Hauptstadt, östlich von Warschau, einst Hauptstadt der Woiwodschaft Podlachien, an der Eisenbahn von Warschau nach Brest-Litowsk, ist Sitz eines katholischen Bischofs, hat ein Gymnasium, eine höhere Lehranstalt für Mädchen und (1885) 13,606 Einw.