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MKL1888:Siegellack

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Siegellack“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Siegellack“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 952
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Siegellack. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 952. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Siegellack (Version vom 03.10.2021)

[952] Siegellack, gefärbte Harzmischungen, welche am Licht leicht schmelzen und brennen, in geeigneter Weise fließen, auf dem Papier gut haften und scharfe Abdrücke geben. Der gewöhnliche rote S. besteht aus Schellack, venezianischem Terpentin und Zinnober. Für gewöhnlichere Sorten benutzt man den dunkelsten Schellack, auch Kolophonium und Akaroidharz und setzt, um zu schnelles Abtropfen und Rinnen zu verhindern, Kreide, Magnesia, gebrannten Gips, Zink-, Barytweiß, Kieselgur etc. zu. Packlack färbt man mit Mennige oder Bolus, andre Sorten mit Schmalte, Ultramarin, Mineralgelb, Chromgelb, Gold- und Silberflittern. Zum Parfümieren dienen Storax, Benzoe, Tolubalsam. Man schmelzt die Harze zusammen, setzt die Farbstoffe und zuletzt die wohlriechenden Harze hinzu und gießt die Masse in messingene, mit Öl ausgeriebene Formen oder rollt sie auf einer Marmorplatte aus. Vgl. Andés, Die Fabrikation der Siegel- und Flaschenlacke (Wien 1885).