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MKL1888:Seïd

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Seïd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Seïd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 824
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Seïd. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 824. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Se%C3%AFd (Version vom 04.09.2024)

[824] Seïd (arab., „Herr“), Titel der Abkömmlinge des Propheten (bei den Türken Emir genannt), denen allein es zusteht, einen grünen Turban und ein grünes Oberkleid zu tragen. Die Seids stehen bei ihren Glaubensgenossen in großem Ansehen, und eine Beleidigung derselben wird streng geahndet. In Persien gibt es deren mehrere Zweige (Aliden, Fatimiden, Dschafariden etc.), doch auch viele Pseudo-Seids. Nach dem Tod werden der Turban und die Kuppel auf dem Grabmal des S. grün angestrichen. Die Seids heißen auch Scherif („Edler“), obwohl dieser Beiname von Rechts wegen nur dem Oberhaupt der in direkter Linie vom Propheten abstammenden Familie gebührt. Der Scherif von Mekka ist der oberste Aufseher der Kaaba und wird als hoher Würdenträger der Pforte vom Sultan ernannt, der ihm jährlich reiche Geschenke zu schicken hat.