MKL1888:Schwabe
[674] Schwabe, Insekt, s. Schaben.
Schwabe, Samuel Heinrich, Astronom, geb. 25. Okt. 1789 zu Dessau, studierte 1809–11 in Berlin, verwaltete dann die großväterliche Apotheke, bis er sich von 1830 an ganz seiner astronomischen Thätigkeit widmete, und starb 11. April 1875 in Dessau. Seit 1826 stellte er regelmäßige Beobachtungen der Sonnenflecke an und erkannte 1843 eine Periode von ungefähr 10 Jahren in der Häufigkeit des Auftretens derselben, welche Entdeckung indessen eine größere Beachtung erst erlangte, als 1852 Sabine, Gautier und Rudolf Wolf unabhängig voneinander erkannten, daß diese Periode sich auch in den erdmagnetischen Störungen und Variationen wiederfinde. Wolf hat nachher die Dauer dieser Periode zu 111/9 Jahren bestimmt und dieselbe auch in den ältern Sonnenfleckenbeobachtungen nachgewiesen. Von andern astronomischen Leistungen Schwabes ist noch die 1827 entdeckte Exzentrizität des Saturnrings zu nennen; später erkannte er, daß der Ring nicht dem Äquator des Planeten parallel sei. Um die Botanik hat sich S. durch seine „Flora Anhaltina“ (Berl. 1838 bis 1839, 2 Bde.) verdient gemacht.
[819] Schwabe, Ludwig von, klassischer Philolog, geb. 24. Juni 1835 zu Gießen, studierte daselbst und in Göttingen, habilitierte sich 1859 in Gießen und wurde 1863 außerordentlicher Professor daselbst, 1864 ordentlicher Professor in Dorpat, 1872 in Tübingen. Er veröffentlichte: „De deminutivis graecis et latinis“ (Gießen 1859), „Quaestiones Catullianae“ (das. 1862), kritische Ausgaben des Catull (das. 1866 u. Berl. 1886), „De Musaeo Nonni imitatore“ (Tüb. 1876) und lieferte die Neubearbeitungen von Teuffels „Geschichte der römischen Litteratur“ (5. Aufl., Leipz. 1890, 2 Bde.).