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MKL1888:Schumacher

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schumacher“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schumacher“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 661
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Schumacher. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 661. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schumacher (Version vom 02.07.2023)

[661] Schumacher, Heinrich Christian, Astronom, geb. 3. Sept. 1780 zu Bramstedt in Holstein, studierte zuerst Rechtswissenschaft zu Kiel, dann Mathematik und Astronomie in Kopenhagen und in Göttingen unter Gauß, wurde 1810 außerordentlicher Professor der Astronomie in Kopenhagen, 1813 Direktor der Sternwarte in Mannheim, 1815 ordentlicher Professor der Astronomie in Kopenhagen, lebte aber, seiner Obliegenheiten bei der Universität entbunden, meist neben der ihm vom König erbauten Sternwarte in Altona, wo er 28. Dez. 1850 starb. 1817 wurde ihm die dänische Gradmessung übertragen, welche von Gauß durch Hannover fortgesetzt wurde, und 1820 erhielt er von der Gesellschaft der Wissenschaften in Kopenhagen den Auftrag, Holstein zu vermessen und eine Karte anzufertigen; 1824 bestimmte er in Verbindung mit dem englischen Längenbüreau den Längenunterschied zwischen Altona und Greenwich durch eine Chronometerexpedition und beobachtete 1830 behufs Bestimmung einer Längeneinheit auf dem Schloß Gyldensteen auf Fünen die Pendelschwingungen. Er gab heraus: „Astronomische Abhandlungen“ (Altona 1823–25, 3 Bde.); „Astronomische Nachrichten“ (das. 1822–50; nach seinem Tod fortgesetzt von A. C. Petersen, dann von C. A. F. Peters, jetzt von Krüger); „Astronomische Jahrbücher“ (Tübingen 1836–44); auch berechnete er 1817–22 den Kopenhagener Kalender. Seine „Astronomischen Hilfstafeln“ (Kopenh. 1820–29, 10 Bde.) sind von großem Nutzen.