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MKL1888:Scheyern

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Scheyern“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Scheyern“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 440
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Scheyern. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 440. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Scheyern (Version vom 26.02.2022)

[440] Scheyern, Dorf im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, Bezirksamt Pfaffenhofen, hat eine Benediktinerabtei mit Lateinschule und Knabenseminar (ursprünglich Stammburg der Grafen von S.) und (1885) 650 Einw. Die Stammburg S. ward 940 von Arnulf II. erbaut, 1124 in ein Kloster umgeschaffen und den Mönchen des aufgehobenen Klosters Ufenhofen überwiesen. Damals wurde der Sitz des Geschlechts nach Wittelsbach verlegt. Seit Arnulf II. (937–954) befinden sich die Grafen von S. im Besitz des Pfalzgrafenamts in Bayern. Der Hauptort dieser Pfalzgrafschaft war Neuburg, ein Reichslehen, welches dann mit den Scheyernschen Erbgütern in Rain, Aichach und Hohenwart zu Einem Territorium verschmolz. Ein Seitenzweig des obigen Hauses sind die Grafen von Dachau. Ein Nachkomme Arnulfs II. war Otto von Wittelsbach, der 1180 mit dem Herzogtum Bayern belehnt und der Stammvater des jetzigen bayrischen Königshauses ward. Das Kloster ward 1803 aufgehoben und verkauft, 1838 aber von König Ludwig I. wieder angekauft, neu eingerichtet und zur Gruft des königlichen Hauses bestimmt. Vgl. Knitl, S. als Burg und Kloster (Freising 1880).