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MKL1888:Schenschin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schenschin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schenschin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 725
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Schenschin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 725. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schenschin (Version vom 09.11.2022)

[725]  Schenschin, Afanassy Afanasjewitsch, russ. Lyriker, geb. 23. Nov. (a. St.) 1820 auf dem Erbgut seiner Familie, Nowosselki im Kreis Mzensk des Gouvernements Orel, studierte in Moskau, ging aber darauf zum Militär und machte mit dem Leibgarde-Ulanenregiment den türkischen Feldzug 1853–56 mit. Hierauf nahm er seinen Abschied und zog sich ganz auf sein Gut zurück, wo er noch gegenwärtig lebt. Unter dem Namen A. Fet veröffentlichte er mehrere Bände lyrischer Gedichte (der erste von 1840), außerdem Übertragungen sämtlicher Oden des Horaz, der Dramen: „Julius Cäsar“ und „Antonius und Kleopatra“ von Shakespeare, des Goetheschen Idylls „Hermann und Dorothea“ u. a., die zum Teil vortrefflich sind. Auch übersetzte er Schopenhauers Werk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ (1881). Sein Talent bewegt sich, ohne durch eine in üppigen, farbenprächtigen Blüten sich entfaltende Phantasie zu glänzen, in anmutigen Grenzen; Innerlichkeit und reizvolle Behandlung des Verses bilden seine Vorzüge. Eine Auswahl seiner Gedichte erschien 1863 in 2 Bänden. Ein paar Erzählungen in Prosa und einige kritische Aufsätze sind nicht von Belang.