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MKL1888:Schüchternheit

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schüchternheit“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schüchternheit“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 642
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Schüchternheit. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 642. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sch%C3%BCchternheit (Version vom 04.03.2024)

[642] Schüchternheit, als Eigenschaft im Umgang mit (wirklich oder vermeintlich) Höherstehenden, hat mit der Blödigkeit (s. d.) den Wunsch, zu gefallen, aber auch die Unfähigkeit, sich geltend zu machen, gemein, unterscheidet sich aber von letzterer dadurch, daß jene Unfähigkeit bei der Blödigkeit einen physischen (z. B. Mangel an Mut), bei der S. dagegen einen moralischen Grund (z. B. Mangel an Selbstvertrauen) hat. Daher wird der Blöde leicht durch andre eingeschüchtert, der Schüchterne dagegen schüchtert sich selbst ein.