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MKL1888:Saxifrăga

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Saxifrăga“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Saxifrăga“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 361
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Saxifrăga. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 361. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Saxifr%C4%83ga (Version vom 18.03.2023)

[361] Saxifrăga L. (Steinbrech), Gattung aus der Familie der Saxifragaceen, meist ausdauernde, vielgestaltige Kräuter in kältern Gegenden oder auf Gebirgen, häufig mit grundständiger Blattrosette, wenig beblätterten Stengeln, einzeln oder in Rispen stehenden, meist weißen Blüten und zweischnäbeliger, zweifächeriger, vielsamiger Kapsel. Auf unsern Wiesen wächst häufig S. granulata L., 30 cm hoch, mit zahlreichen Brutknöllchen am Wurzelstock und zierlichen, weißen Blüten in lockerer Rispe. S. umbrosa L. (Jehovah-, Porzellanblümchen), in Spanien und England, mit verkehrt-eirunden, knorpelig gerandeten, gezahnten Grundblättern und weißen, gelb und rot punktierten Blüten in länglichen Rispen, dient in Gärten zu Einfassungen. S. sarmentosa L. (Judenbart), mit rot behaarten, weiß geäderten, unterseits roten Blättern, etwas klebrigem, bis 45 cm hohem Schaft und weißen und blaßroten Blüten, treibt zahlreiche Ausläufer, stammt aus China und Japan und findet sich als Zierpflanze häufig in Zimmern und Gewächshäusern. Von S. crassifolia L., mit ovalen, lederigen, glatten Wurzelblättern, nacktem Stengel und roten Blüten in gedrängter Rispe, in Sibirien einheimisch, in Deutschland häufig als Zierpflanze in Gärten gezogen, werden die Blätter von den Kalmücken als Theesurrogat (mongolischer Thee) gebraucht. Andre Arten gehören zu den zierlichsten Alpenpflanzen, und manche von diesen besitzen am Blattrand Drüsen, welche reichlich kohlensauren Kalk absondern.