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MKL1888:Saftgrün

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Saftgrün“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Saftgrün“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 168
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Saftgrün. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 168. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Saftgr%C3%BCn (Version vom 18.05.2024)

[168] Saftgrün (Seegrün, Blasengrün, Beergrün, Laubgrün, Chemischgrün), Saftfarbe, welche aus nicht ganz reifen Kreuzbeeren (s. Rhamnus) bereitet wird. Man stellt die zerriebenen Beeren 6–8 Tage in einen Keller, preßt sie aus, verdampft den durch ein Tuch gegossenen Saft im kupfernen Kessel zur Sirupskonsistenz und setzt etwas Alaunpulver zu. Dann füllt man das Extrakt in Töpfe oder Blasen und läßt es an einem mäßig warmen Ort völlig austrocknen. Gutes S. ist hart, dicht, schwer, von dunkler Farbe, auswendig glänzend und von süßem Geschmack. Man benutzt es zum Färben des Leders, des Papiers, der Tapeten, zum Malen und Illuminieren, beim Lackieren, zur Bereitung grüner Tinte etc. Das beste S. kommt aus der Provence.