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MKL1888:Rolandssäulen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rolandssäulen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Rolandssäulen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 894
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Rolandssäulen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 894. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rolandss%C3%A4ulen (Version vom 02.02.2023)

[894] Rolandssäulen (Rulandssäulen, Rutlandsbilder), roh gearbeitete Bildsäulen von Stein, die sich in norddeutschen Städten, besonders in Niedersachsen, Holstein und der Mark Brandenburg, z. B. in Wedel, Müchel, Bremen, Halle, Nordhausen, Magdeburg, Brandenburg, Perleberg, Zerbst, Stendal etc., finden und gewöhnlich einen geharnischten oder manteltragenden, aber barhäuptigen Mann mit dem Schwert in der Hand darstellen. Wahrscheinlich waren sie bei dem altsächsischen Stamm Zeichen der befriedeten oder eingegrenzten Ding- oder Gerichtsstätten. Auch erscheinen sie nicht selten als Symbole städtischer Freiheit, namentlich als Zeichen des Blutbanns. Der Name wurde wohl erst später mit dem Helden Roland der Karlssage in Beziehung gesetzt. Vgl. Deneken, Die Rolandssäule in Bremen (Brem. 1828); Stappenbeck, Über die R. (in den „Märkischen Forschungen“, Bd. 4, Berl. 1847); Zöpfl, Altertümer des Deutschen Reichs etc., Bd. 3 (Leipz. 1861); L. Schneider, Der Roland von Berlin (Berl. 1878).