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MKL1888:Roggenbach

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Roggenbach“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Roggenbach“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 884
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Roggenbach. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 884. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Roggenbach (Version vom 22.09.2021)

[884] Roggenbach, Franz, Freiherr von, bad. Staatsmann, geb. 23. März 1825 zu Mannheim, studierte in Heidelberg und Berlin die Rechte, ging nach 1848 auf Reisen und bereitete sich 1850–55 in Paris und London für die diplomatische Laufbahn vor. Nach der Rückkehr in sein Vaterland wirkte er 1859 gegen den badischen Vertrag mit Rom, führte nach dessen Abschluß im Frühjahr 1860 den Sturz des bisherigen Regierungssystems mit herbei und übernahm 2. Mai 1861 das Ministerium des Auswärtigen und des großherzoglichen Hauses. In dieser Stellung verfolgte R. eine freisinnige und nationale Politik. Doch gab er Ende September 1865 sein Portefeuille ab infolge der Stellung der badischen Regierung in der schleswig-holsteinischen Frage, welche er nicht billigte, und welche, wie er voraussah, einen Konflikt herbeiführen mußte. Seine Mission (Ende April 1866) nach Berlin zum Behuf einer friedlichen Beilegung der zwischen Preußen und Österreich eingetretenen Spannung scheiterte. Er verließ darauf Karlsruhe und siedelte nach Bonn über. Im Zollparlament 1869 und im deutschen Reichstag 1871–73 vertrat er einen badischen Wahlkreis und übernahm 1871 die Organisation der Reichsuniversität zu Straßburg. Er war vertrauter Ratgeber des Kronprinzen, spätern Kaisers Friedrich III.