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MKL1888:Rhodĭum

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rhodĭum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Rhodĭum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 793
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Rhodĭum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 793. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rhod%C4%ADum (Version vom 17.01.2024)

[793] Rhodĭum Rh, eins der sogen. Platinmetalle, findet sich besonders im Osmiumiridium, mit Gold legiert in Mexiko und wird aus den Platinrückständen gewonnen. Es ist grauweiß, strengflüssiger als Platin, sehr dehnbar und hämmerbar, spez. Gew. 12,1, Atomgew. 104,1, löst sich in Königswasser nur, wenn es mit Platin, Kupfer, Wismut etc. legiert war. Auch erhält man Lösungen, wenn man das Metall mit Chlornatrium oder Chlorkalium mischt und im Chlorstrom erhitzt, oder wenn man es mit saurem schwefelsaurem Kali schmelzt. Die Lösungen sind rosenrot (daher der Name) oder gelblich und schmecken bitter. Rhodiummohr, aus einer Rhodiumlösung durch Erhitzen mit ameisensaurem Natron gefällt, wirkt wie Platinmohr. Bei anhaltendem Erhitzen von fein zerteiltem R. in Chlor entsteht unlösliches, bräunlichrotes Rhodiumsesquichlorid Rh2Cl6, dessen Chlorkaliumverbindung K4Rh2Cl10 + 6H2O in dunkelroten, schwer löslichen, verwitternden Prismen kristallisiert. Man benutzt das R. zu Goldfederspitzen. Es wurde 1803 von Wollaston entdeckt.