Zum Inhalt springen

MKL1888:Regŭlus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Regŭlus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Regŭlus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 669
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary: regulus
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Regŭlus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 669. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Reg%C5%ADlus (Version vom 18.12.2023)

[669] Regŭlus (lat., „kleiner König“), s. v. w. Metallkönig (s. König, S. 1014).

Regŭlus, Goldhähnchen.

Regŭlus, Marcus Atilius, röm. Feldherr, stammte aus einem plebejischen Geschlecht, gelangte 267 v. Chr. zum Konsulat, focht gegen die Sallentiner, unterwarf die Stadt Brundusium und feierte deshalb einen Triumph. 256 zum zweitenmal Konsul, segelte er mit seinem Kollegen L. Manlius Vulso und 330 Schiffen nach Sizilien, schlug hier bei Eknomos unweit Heraklea die karthagische Flotte, setzte dann nach Afrika über und siegte 255 bei Adys, verlor aber sodann gegen den von Karthago zu Hilfe gerufenen Lakedämonier Xanthippos Sieg und Freiheit. Nach der Niederlage der Karthager bei Panormos (250) ward, wie erzählt wird, R. mit einer karthagischen Gesandtschaft nach Rom geschickt, um Frieden oder Auswechselung der Gefangenen auszuwirken. Obwohl von dem Gelingen dieser Mission seine eigne Freiheit abhing, da er im entgegengesetzten Fall geschworen hatte, in die Gefangenschaft zurückzukehren, trat er im Senat doch als Gegner des karthagischen Antrags auf und kehrte sodann mit der abschlägigen Antwort nach Karthago zurück. Nach der gewöhnlichen Sage sollen ihm die Karthager zur Rache die Augenlider abgeschnitten und ihn so den brennenden Sonnenstrahlen ausgesetzt, zuletzt in ein mit eisernen Nägeln ausgeschlagenes Faß eingeschlossen und dasselbe einen Berg hinabgerollt haben. Vgl. O. Jäger, M. Atilius R. (Köln 1878).