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MKL1888:Rauhmaschine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rauhmaschine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Rauhmaschine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 605606
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Rauhmaschine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 605–606. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rauhmaschine (Version vom 16.03.2024)

[605] Rauhmaschine, Vorrichtung zur Erzeugung einer feinen gleichmäßigen Haardecke auf Tuch, Barchent etc. Die Abbildung zeigt in a eine im Gestell b gelagerte cylindrische Trommel von 1,5–2 m Länge und 1 m Durchmesser, deren ganze Oberfläche mit Rauhkarden dadurch bedeckt wird, daß man diese mit ihren Stielen zwischen eiserne Schienen e klemmt, die bei dd an der Walze befestigt werden. Letztere dreht sich nun mit 80–100 Touren in der Minute, während sich das Gewebe m mit geringer Geschwindigkeit (etwa 0,6 m in der Minute) [606] und die Karden berührend in gespanntem Zustand daran vorbeibewegt und zwar abwechselnd nach beiden Richtungen, indem es sich einmal auf die Walze f und dann auf die Walze g aufwickelt. Zur Bewegung dieser Walzen greift zunächst ein Kegelrad der Trommelwelle in ein Kegelrad einer Hülse h, welche eine Achse ik mitdreht, die sich in der Hülse

Rauhmaschine.

vertikal verschieben läßt und je nach ihrer Stellung durch das Rad k und s die Welle f oder durch i und t die Welle g umdreht. Die entsprechende höhere oder tiefere Stellung erhält diese Achse durch den Rückhebel n. Um dem Gewebe die erforderliche Spannung zu geben, wird mit Hilfe des Hebels x ein Bremsklotz gegen die Welle f und des Hebels y gegen g gepreßt und zwar durch Schnüre, die durch kurze Achsen mit Sperrklinken oo angezogen werden. Da die Zahl der Rauhungen je nach dem Gewebe 50 bis 500 beträgt, so verwendet man auch vielfach zur Abkürzung der Zeit Rauhmaschinen mit zwei Rauhtrommeln. Um das Gewebe, welches auf der R. nur in der Längenrichtung bearbeitet wird, auch quer zu rauhen, ist oft noch eine (Postieren) mit Karden besetzte Schiene angebracht, welche sich vor dem Tuch hin und her bewegt (Postierapparat), nachdem dieses die R. verlassen hat.