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MKL1888:Rauhfrost

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rauhfrost“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Rauhfrost“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 605
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Rauhfrost. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 605. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rauhfrost (Version vom 15.03.2024)

[605] Rauhfrost (Rauhreif, Rauchfrost), Eiskristalle, welche sich aus Nebel auf Äste und Zweige von Bäumen und Sträuchern, auf Grashalme, Telegraphendrähte, Tauwerk etc. niederschlagen und diese Körper oft ganz umrinden. Wenn nach länger anhaltender Kälte warme Luft herbeigeführt und dieselbe durch Mischung mit der kältern Luft bis unter den Taupunkt abgekühlt wird, scheidet sich der Wasserdampf als Nebel aus und überzieht alle Körper, deren Temperatur noch unter 0° ist, mit kleinen Eiskristallen. Die Kristallbildung wird überall und so auch hier durch feste, rauhe Körper begünstigt, und daher bildet der R. oft große Ablagerungen an Körpern wie den genannten, während ebene Flächen fast frei davon bleiben. Verschwindet der Nebel, so erscheint der R. bei blauem Himmel als der schönste Schmuck des Winters; bei sehr starker Ausbildung gibt er Veranlassung zum Abbrechen von Ästen (Duftbruch).