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MKL1888:Raudnitz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Raudnitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Raudnitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 605
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Raudnitz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 605. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Raudnitz (Version vom 15.03.2024)

[605] Raudnitz (tschech. Roudnice), Stadt in Böhmen, an der Elbe und der Prag-Dresdener Eisenbahn, besteht aus der Stadt mit der Judengasse und zwei Vorstädten, hat eine Bezirkshauptmannschaft, ein Bezirksgericht, ein Realgymnasium, eine Ackerbauschule (in der Vorstadt Hracholusk), eine gotische Propsteikirche, ein Kapuzinerkloster, ein schönes, hoch gelegenes Schloß, ehemals dem Prager Erzbischof, jetzt dem Fürsten Lobkowitz gehörig (der den Titel eines Herzogs von R. führt), mit reichhaltiger Bibliothek (60,000 Bde.), Gemälde- und Waffensammlung, Fabrikation von Rübenzucker, Spiritus, Malz und Bier, eine Dampfbrettsäge etc., bedeutenden Getreide- und Holzhandel und (1880) 5942 Einw. 1350 hielt der Erzbischof Ernst von Pardubitz den römischen Volkstribun Rienzi auf dem Schloß gefangen. Südöstlich von R. der aussichtsreiche St. Georgsberg (tschech. Řip, 459 m) mit Kirchlein aus dem 12. Jahrh.