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MKL1888:Rad an der Welle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rad an der Welle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Rad an der Welle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 536
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Rad an der Welle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 536. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rad_an_der_Welle (Version vom 06.02.2022)

[536] Rad an der Welle (Wellrad), eine von den sogen. einfachen Maschinen oder mechanischen Potenzen, besteht aus einem um seine Achse drehbar gelagerten Cylinder (Welle), auf welchem ein Rad von größerm Durchmesser befestigt ist. Um Rad und Welle sind zwei Seile so geschlungen, daß an ihnen wirkende Kräfte in entgegengesetzter Richtung zu drehen bestrebt sind. Das R. ist als ein erweiterter, kontinuierlich wirkender Hebel anzusehen, bei welchem die Radien der Scheibe und der Welle die Hebelarme bilden, so daß auch hier, wie beim Hebel, Gleichgewicht eintritt, wenn die an den Seilen ziehenden Kräfte, abgesehen von den Reibungswiderständen, sich umgekehrt wie die Radien verhalten. Das Wellrad wird zum Tretrad, wenn an seinem Umfang Tritte, zum Sprossenrad, wenn Sprossen angebracht sind. Das Laufrad ist eine Trommel, in deren Innerm ein Mann geht, um dadurch ihre Welle in Umdrehung zu versetzen. Auf dem Prinzip des Wellrades beruhen der Haspel, die Winden, Göpel sowie überhaupt alle Räderwerke.