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MKL1888:Quecksilberoxydūl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quecksilberoxydūl“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Quecksilberoxydūl“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 506
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Quecksilberoxydūl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 506. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quecksilberoxyd%C5%ABl (Version vom 12.02.2024)

[506] Quecksilberoxydūl Hg2O entsteht bei Zersetzung eines Quecksilberoxydulsalzes oder des Chlorürs mit Kalilauge, ist schwarz, wenig beständig, zerfällt durch Wärme, Licht und verschiedene Salzlösungen leicht in Quecksilberoxyd und Quecksilber, bei stärkerer Hitze in Sauerstoff und Quecksilber und bildet mit Säuren die Quecksilberoxydulsalze. Diese entstehen beim Lösen von Q. oder von überschüssigem Quecksilber in Säure, beim Behandeln der Oxydsalze mit Quecksilber, die unlöslichen durch Wechselzersetzung; sie sind meist farblos und flüchtig, die löslichen normalen reagieren sauer und zersetzen sich mit Wasser; aus ihren Lösungen fällt Kalilauge schwarzes Oxydul; Ammoniak gibt einen schwarzen, kohlensaures Alkali einen gelben Niederschlag, der beim Erhitzen schwarz wird. Gelbes Blutlaugensalz fällt Quecksilberoxydulsalze weiß, rotes Blutlaugensalz rotbraun; Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium fällen schwarzes Schwefelquecksilber. Salzsäure und lösliche Chlorüre geben einen weißen Niederschlag, der mit Kalilauge schwarz wird. Zinnchlorür fällt anfangs Chlorür, in größerer Menge graues metallisches Quecksilber als feines Pulver. Auf Kupfer gibt ein Tropfen von Quecksilberoxydullösung einen silberweißen Fleck, der beim Erwärmen verschwindet. Die Quecksilberoxydulsalze sind minder giftig als die Quecksilberoxydsalze und finden in der Medizin und Technik mehrfache Verwendung.