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MKL1888:Pyrogallussäure

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pyrogallussäure“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pyrogallussäure“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 485
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Pyrogallussäure. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 485. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pyrogalluss%C3%A4ure (Version vom 10.02.2024)

[485] Pyrogallussäure (Pyrogallin, Brenzgallussäure) C6H6O3 entsteht beim Erhitzen von Gallussäure C7H6O5 unter Entwickelung von Kohlensäure. Zu ihrer Darstellung kann man Galläpfelextrakt oder Gallussäure in einem Sublimationsapparat erhitzen; vorteilhafter erhitzt man aber Gallussäure mit dem zwei- bis dreifachen Gewicht Wasser im Dampfkochtopf eine halbe Stunde auf 200–210°, wobei die Gallussäure fast vollständig in P. umgewandelt wird, die dann durch Kristallisation und Sublimation rein zu erhalten ist. Sie bildet farb- und geruchlose Kristalle, ist leicht löslich in Wasser, Alkohol und Äther, reagiert neutral, schmilzt bei 115°, sublimiert bei 210°, sie fällt nicht tierischen Leim, absorbiert in alkalischer Lösung begierig Sauerstoff und färbt sich dabei dunkelbraun; aus den Lösungen der Gold- und Silbersalze scheidet sie metallisches Gold und Silber ab, und mit Eisenoxydulsalzen färbt sie sich schwarzbraun. Man benutzt sie in der Photographie, Galvanoplastik, in der Gasanalyse zur Bestimmung des Sauerstoffs, bisweilen auch zum Färben der Haare.