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MKL1888:Pyoktanīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pyoktanīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pyoktanīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 755
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Pyoktanīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 755. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pyoktan%C4%ABn (Version vom 06.01.2023)

[755] Pyoktanīn. Anilinfarbstoffe wirken auf Bakterien in der Art, daß sie dieselben töten oder doch ihre Entwickelung hemmen. Hiervon hat Stilling für chirurgische Zwecke Gebrauch gemacht, indem er zwei Anilinfarbstoffe, einen blauen und einen gelben, unter dem Namen P. zur Behandlung von Wunden benutzte. Diese Präparate halten nicht nur die schädlichen Wirkungen krankheiterregender Stoffe fern, sondern vermögen auch, was bisher so gut wie unmöglich war, schon bestehende Entzündungen, vor allem aber Wund- und Geschwürseiterungen, zu heilen. Das P. ist gänzlich ungiftig und geruchlos, das starke Färbevermögen erleichtert die Kontrolle der Applikationsstelle. Dem Sublimat zeigt sich das P. in Bezug auf seine bakterientötende Wirkung am lebenden Organismus weit überlegen. Das blaue Präparat wird hauptsächlich für chirurgische, das gelbe für augenärztliche Zwecke angewandt. Vgl. Stilling, Anilinfarbstoffe als Antiseptika und ihre Anwendung (Stuttg. 1890).