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MKL1888:Purpurhuhn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Purpurhuhn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Purpurhuhn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 472
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Purpurhuhn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 472. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Purpurhuhn (Version vom 15.09.2022)

[472] Purpurhuhn (Porphyrio L.), Gattung aus der Ordnung der Stelzvögel, der Familie der Rallen (Rallidae) und der Unterfamilie der Wasserhühner (Gallinulinae), mittelgroße, kräftig gebaute Vögel mit fast kopflangem, hohem, starkem Schnabel, ausgedehnter Stirnschwiele, langen, starken Füßen mit großen Zehen und langen, etwas gekrümmten Krallen, mäßig langen Flügeln und kurzem, abgerundetem Schwanz. Das Purpurhuhn (Sultanshuhn, Porphyrio veterum Gm., s. Taf. „Watvögel I“), 47 cm lang, 83 cm breit, dunkel indigblau, im Gesicht und am Vorderhals türkisblau, in der Steißgegend weiß, mit blaßroten Augen, gelbem Augenring, rotem Schnabel und rotgelben Füßen, lebt in wasserreichen Gegenden Italiens und Spaniens, Südrußlands, Palästinas und Nordwestafrikas, erinnert in seinem Wesen an unser Teichhühnchen, geht abgemessen, schwimmt vortrefflich, fliegt schwer und unbeholfen, nährt sich von jungem Getreide, Gras und Kraut, plündert aber in der Brutzeit auch Nester und jagt andre Vögel und Mäuse. Es nistet auf dem Wasserspiegel selbst und legt 3–5 graue oder fleischfarbige, violettgrau und braun gefleckte, sehr schöne Eier, welche von beiden Eltern in 28 Tagen ausgebrütet werden. Die alten Römer und Griechen unterhielten diese Vögel in der Nähe der Tempel und stellten sie unter den Schutz der Götter. Sie werden sehr zahm und können mit anderm Geflügel gezüchtet werden.