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MKL1888:Psychogrāph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Psychogrāph“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Psychogrāph“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 443
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Psychogrāph. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 443. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Psychogr%C4%81ph (Version vom 19.12.2021)

[443] Psychogrāph (griech.), ein Schreibapparat, durch welchen die Geister der Spiritisten (s. Spiritismus) ihre Offenbarungen schriftlich kundgeben. Das sogen. Medium legt seine Hand auf eine Holzplatte, welche entweder direkt, mit einem Bleistift verbunden, sich auf Räderchen über die Schreibfläche bewegt, oder die ihr von den „Geistern“ mitgeteilten Impulse vermittelst eines sogen. Storchschnabels (s. d.) in verkleinerten Zügen wiedergibt, oder auch die betreffenden Buchstaben eines untergelegten Alphabets, resp. die Zahlen mit einem Zeiger bezeichnet. Ähnlicher Apparate, namentlich zur Ergründung des Schicksals, bedienten sich schon die Römer, wie aus einem merkwürdigen Bericht des Ammianus Marcellinus und aus Bemerkungen des Tertullian hervorgeht. Die Chinesen bestreuen einen Tisch mit Mehl und halten zu zweien über denselben einen Korb, an dem ein Pinsel befestigt ist, der durch das Hin- und Herschwanken die Geisterbuchstaben schreibt. Vgl. Carus Sterne, Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper etc. (Weim. 1862).