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MKL1888:Prévost d’Exiles

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Prévost d’Exiles“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Prévost d’Exiles“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 383
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Prévost d’Exiles. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 383. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pr%C3%A9vost_d%E2%80%99Exiles (Version vom 18.03.2023)

[383] Prévost d’Exiles (spr. prewo deggsihl), Antoine François, franz. Schriftsteller, geb. 1. April 1697 zu Hesdin in Artois, trat in den Jesuitenorden, verließ denselben aber aus Neigung für die militärische Laufbahn und ein ausschweifendes Leben mehrmals wieder, trat später in den Orden der Benediktiner von St.-Maur, entfloh aus dem Kloster und ward nach längerm Aufenthalt in Holland und einem kürzern in England 1734 zu Paris Almosenier und Sekretär seines Gönners und Protektors, des Prinzen Conti. Er starb auf tragische Weise, indem er als Scheintoter seziert wurde, 23. Nov. 1763 in Chantilly. Von seinen Schriften (ca. 200 Bde.) ist am berühmtesten der Roman „Manon Lescaut“ (ursprünglich: „Histoire du chevalier Desgrieux et de Manon Lescaut“, 1733), der ein ungewöhnliches Interesse erweckt wegen der Kraft und Wahrheit der geschilderten Leidenschaften und bis in die neueste Zeit wieder aufgelegt ist (beste Ausgabe von Montaiglou, mit Vorrede von A. Dumas, 1875). Die Heldin ist 1851 von Barrière und Fournier auf die Bühne gebracht worden. Seine übrigen Werke, denen man die Flüchtigkeit des Plans und die Schnelligkeit der Abfassung anmerkt, sind vergessen. Seine „Œuvres choisies“ sind veröffentlicht mit denen von Le Sage (Par. 1783 ff., 54 Bde.; 1810–16, 55 Bde.).