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MKL1888:Pinzgau

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pinzgau“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pinzgau“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 79
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Pinzgau. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 79. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pinzgau (Version vom 14.09.2021)

[79] Pinzgau, Landschaft im österreich. Herzogtum Salzburg, der obere Teil des Salzach- und des Saalachthals, wird im S. von den schroffen Felswänden der Tauernkette, im N. von sanften, zum Teil angebauten Gebirgsabhängen umgeben und fällt so ziemlich mit dem Gebiet der Bezirkshauptmannschaft Zell am See zusammen. Sie zerfällt in den Ober- und Unter-P. (Salzachthal) und den Mitter-P. (Saalachthal). Die Landschaft enthält herrliche Alpenthäler (namentlich das Rauriser, Fuscher und Kapruner Thal), Seen und Gletscher sowie Heilquellen und Bäder (St. Wolfgang, Ober-Rein). Der Boden umfaßt ausgedehnte Waldbestände (darunter große Staatsforsten), außerdem viele Wiesen und Weiden und etwas Ackerland. Der Bergbau war ehemals eine Haupterwerbsquelle der Bewohner, gegenwärtig ist er sehr zurückgegangen. Von hoher Bedeutung ist die Viehzucht; namentlich erfreuen sich eines guten Rufs die Pinzgauer Pferde und Rinder. In neuerer Zeit sind im P. mehrere große öffentliche Arbeiten, wie der Bau der neuen Straße über Mittersill nach Tirol, der Salzburg-Tiroler Gebirgsbahn, endlich Entsumpfungsarbeiten, ausgeführt worden. Unter den Bewohnern des Pinzgaues ist die Kropfkrankheit und der Kretinismus sehr verbreitet.