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MKL1888:Philostrătos

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Philostrătos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Philostrătos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 1022
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  1. Flavius Philostratos
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Philostrătos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 1022. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Philostr%C4%83tos (Version vom 07.02.2022)

[1022] Philostrătos, 1) Flavius P. der ältere, aus Lemnos, griech. Rhetor und Sophist zu Ende des 2. Jahrh., schrieb, von der Kaiserin Julia Domna veranlaßt, eine Biographie des Apollonios von Tyana: „Vita Apollonii“, welche die Verherrlichung der Pythagoreischen Philosophie bezweckt (hrsg. von Aldus, Vened. 1501; deutsch von Baltzer, Rudolst. 1883); dann „Vitae sophistarum“ (hrsg. von Kayser, Heidelb. 1838); „Heroica“, eine Erzählung und Charakteristik der von den Heroen vor Troja verrichteten Thaten, in dialogischer Form abgefaßt und auf Belebung der sinkenden Volksreligion abzweckend (hrsg. von Boissonade, Par. 1806); „Epistolae“, 73 an der Zahl, meist erotische Spielereien (hrsg. von Boissonade, das. 1842); „Imagines“, in 2 Büchern, eine Beschreibung einer Anzahl von (wahrscheinlich erfundenen) Gemälden (hrsg. mit des Kallistratos „Statuae“ von Jacobs und Welcker, Leipz. 1825; vgl. Goethes Aufsatz: „Philostrats Gemälde“, die Schriften von Friederichs, Erlang. 1860; Brunn, Leipz. 1861), und „De arte gymnastica“ (hrsg. von Volckmar, Aur. 1862). Sämtliche Schriften des P. wurden herausgegeben von Kayser (neue Ausg., Leipz. 1870–71, 2 Bde.) und Westermann (Par. 1849), ins Deutsche übersetzt von Jacobs und Lindau (Stuttg. 1829–39). Vgl. Bertrand, Un critique d’art dans l’antiquité. P. et son école (Par. 1882).

2) P. der jüngere, ebenfalls Rhetor und Sophist, Neffe des vorigen, hielt sich zeitweilig in Rom auf, wo er beim Kaiser Caracalla in Gunst stand, lebte und lehrte aber in Athen und starb 264 n. Chr. in Lemnos. Von seinen Schriften sind nur die „Imagines“ erhalten, ein Werk, welches dem gleichnamigen des ältern P. nachgebildet ist, jedoch an Reichtum der Erfindung wie an Gewandtheit in der Ausführung jenem weit nachsteht. Es findet sich in der Gesamtausgabe der Werke des vorigen.