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MKL1888:Pfyffer von Altishofen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pfyffer von Altishofen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pfyffer von Altishofen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 709
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Pfyffer von Altishofen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 709. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pfyffer_von_Altishofen (Version vom 08.04.2024)

[709] Pfyffer von Altishofen, Alfons, schweizer. Generalstabschef, geb. 1834 zu Luzern, verbrachte seine Jugend teils in der Heimat, teils in Deutschland, wo sein Vater ein Landgut in der Nähe von Augsburg besaß, studierte auf deutschen Akademien Architektur, ging aber 1852, angeborner Neigung wie der Tradition seiner Familie folgend, zum Militärdienst über und trat als Offizier in das zweite neapolitanische Schweizerregiment ein. Bei der Auflösung desselben im J. 1859 blieb er als Adjutant und Generalstabsoffizier des Generals v. Mechel im Dienste des Königs Franz und zeichnete sich im Kriege gegen Garibaldi und die Piemontesen aus. Bei der Kapitulation von Gaëta gehörte er zu den 20 Personen, welche das entthronte Königspaar als Gefolge mit sich nehmen durfte, während die übrige Besatzung mit 25 Generalen kriegsgefangen wurde. Nach dem Sturze der Bourbonen kehrte er in seine Vaterstadt zurück und widmete sich seinem Beruf als Architekt (er baute unter anderm das Hôtel National in Luzern), dann aber auch dem Schweizer Militärwesen. Im Winter 1871 nahm er als Oberstleutnant im Stabe des Generals Herzog hervorragenden Anteil an jener raschen Vorschiebung der Schweizer Heereskräfte aus dem Berner Jura nach dem Traversthal, welche dem Übertritt der Franzosen bei Verrières voranging. 1875 zum Obersten der Infanterie befördert, erhielt er bald darauf das Kommando der 8. Division und übernahm 1882 die Leitung der eidgenössischen Generalbüreaus, in welcher Stellung er sich um die Ausbildung des schweizerischen Militärwesens große Verdienste erwarb und sich in der Gotthardbefestigung ein Denkmal schuf. Er starb 12. Jan. 1890.