MKL1888:Patin
[776] Patin (franz., spr. -tä́ng), Stelzschuh, Schlittschuh. Daher Patineur (spr. -nȫr), Schlittschuhläufer; patinieren, Schlittschuh laufen; auch s. v. w. mit einer Patina (s. d.) überziehen, bronzieren.
Patin (spr. -tä́ng), Henri Joseph Guillaume, berühmter Gelehrter, geb. 21. Aug. 1793 zu Paris, machte seine Studien auf der dortigen École normale, erhielt 1818 den Lehrstuhl der Rhetorik am Collège Henri IV., 1833 den der lateinischen Poesie an der Sorbonne, wurde 1865 Dekan der litterarischen Fakultät und starb 19. Febr. 1876 in Paris. 1843 in die Akademie aufgenommen, war er seit 1871 ständiger Sekretär derselben. Neben einer Anzahl von Lobreden (auf Bernardin de Saint-Pierre, Lesage, Bossuet etc.), die ihn als feinen Stilisten charakterisieren, schrieb er: „Études sur les tragiques grecs“ (Par. 1841–43, 3 Bde.; 5. Aufl. 1877); eine Übersetzung des Horaz (neue Ausg. 1886, 2 Bde.); „Études sur la poésie latine“ (das. 1869, 2 Bde.; 2. Aufl. 1875); „Mélanges de littérature ancienne et moderne“ (Par. 1840) und „Discours et mélanges littéraires“ (das. 1876).