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MKL1888:Papenburg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Papenburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 672
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Papenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 672. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Papenburg (Version vom 09.09.2021)

[672] Papenburg, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Osnabrück; Kreis Aschendorf, an der Linie Münster-Emden der Preußischen Staatsbahn und am Papenburger Moor, das mit den Mooren Ostfrieslands und des Kreises Hümmling in Verbindung steht, ist erst seit 1860 Stadt und die blühendste Fehnkolonie der Provinz Hannover, deren Anlage 1675 durch Dietrich v. Veelen in unwirtbaren Mooren nach holländischem Muster bewirkt wurde. Von den Kanälen, die zusammen eine Länge von 34 km haben, ist der Hauptkanal 8 km lang und mündet durch die 1865 neuerbaute Emsschleuse, Halte gegenüber, in die Ems, in die bis dahin die Flut hinaufgeht. Der Ort selbst hat eine Länge von 8 km; seine Häuser liegen zu beiden Seiten der Kanäle. P. ist zugleich der wichtigste Seehandelsplatz der Provinz und besitzt (1886) 106 Seeschiffe von 17,028 Reg.-Tons. 1886 liefen mit Ladung ein: 254 Seeschiffe zu 37,172, aus: 356 Seeschiffe zu 24,298 Reg.-Tons. Es hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, ein Realprogymnasium und eine Navigationsschule, ein Amtsgericht, mehrere Assekuranzgesellschaften, große Schiffswerften und alle zum Schiffbau nötigen Einrichtungen, Tau- und Reepschlägerei, Ankerschmieden, eine Eisengießerei und Maschinenfabrik, eine chemische und eine Glasfabrik, Strohpapierfabrikation, Dampfschneide- und Dampfölmühlen, große Holzlager, bedeutenden Torfstich und (1885) 6916 meist kath. Einwohner.