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MKL1888:Olýmpos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Olýmpos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Olýmpos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 387
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Olýmpos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 387. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ol%C3%BDmpos (Version vom 14.04.2023)

[387] Olýmpos (Olymp), Gebirge im N. Griechenlands, auf der Grenze zwischen Makedonien und Thessalien, erstreckt sich parallel mit der Küste Pieriens von der Stadt Dion bis zur Mündung des Peneios und ist durch das Thal Tempe vom Ossa getrennt. Seine Höhe beträgt 2973 m. Er wird von den Alten bis in die Wolken reichend und schneebedeckt geschildert und galt für den Sitz der Homerischen Götter, die hier im Palast des Zeus zu Beratung und Schmaus zusammenzukommen pflegten. Später versetzten die Philosophen, namentlich die Mathematiker, die Gottheit auf die äußerste, um die Planetenkreise sich bewegende Himmelssphäre, und auch dieser neue Göttersitz erhielt den Namen O. – Auch noch mehrere andre Berge führen den Namen O., z. B. in Mysien (südlich bei Brussa, jetzt Keschisch Dagh), in Lykien, auf der Insel Cypern (jetzt Stavrovuni), in Elis (nahe bei Olympia) etc.

Olýmpos, ein der phrygischen Sage angehöriger mythischer Sänger und Musiker, Schüler des Marsyas im Flötenspiel; von ihm leitete ein phrygisches Geschlecht, in welchem die Kunst des Flötenspiels erblich war, seinen Ursprung ab. Eine bekannte antike Gruppe stellt den jugendlichen O. auch mit Pan zusammen, der ihn auf der Syrinx unterrichtet.