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MKL1888:Niederwald

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Niederwald“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Niederwald“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 163164
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Niederwald. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 163–164. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Niederwald (Version vom 23.09.2023)

[163] Niederwald, das westliche Ende des Taunus, ein mit prächtigen Buchen und Eichen gekrönter Bergrücken im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, zwischen Wisper und Rhein, Bingen gegenüber, in der Rossel 343 m hoch, mit schöner Aussicht über den Rheingau. An seinem Abhang liegen längs des Rheins die Weinberge von Rüdesheim und Aßmannshausen. Auf dem N., Bingen gegenüber, wurde 28. Sept. 1883 das Nationaldenkmal für den Krieg von 1870/71 enthüllt. Dasselbe, ein Werk des Dresdener Bildhauers [164] Schilling, trägt auf einem durch Reliefs und allegorische Figuren geschmückten Sockel von 25 m Höhe die 10½ m hohe Gestalt der Germania aus Bronze (s. Abbildung bei „Germania“). Zum Denkmal führen von Rüdesheim und Aßmannshausen Zahnradbahnen hinauf. Die für den Tag der Enthüllung von den Anarchisten geplante Dynamitexplosion mißlang wegen des feuchten Wetters; die beiden Hauptschuldigen, Reinsdorf und Küchler, wurden im Februar 1885 in Halle hingerichtet. Vgl. Schrattenholz, Der N. mit dem Nationaldenkmal (Zürich 1885).