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MKL1888:Niederschlagsarbeit

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Niederschlagsarbeit“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Niederschlagsarbeit“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 163
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Niederschlagsarbeit. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 163. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Niederschlagsarbeit (Version vom 23.09.2023)

[163] Niederschlagsarbeit, die Zerlegung von Schwefelmetallen (Schwefelblei, Schwefelantimon, Schwefelwismut, Schwefelsilber etc.) durch Eisen in Schmelzhitze, wobei die Metalle (Blei, Antimon, Wismut, Silber etc.) unter Bildung von Schwefeleisen (Stein) abgeschieden werden. Am häufigsten benutzte man früher die N. bei der Verhüttung von Bleiglanz, bei der Kostspieligkeit des Zuschlags von Eisen wendet man aber neuerdings unter passender Änderung der Ofenkonstruktion (nach oben sich erweiternde, an Formen und Herd gekühlte Raschette- und Pilzöfen, statt der frühern nach oben sich verengernden, nicht gekühlten Öfen) und der Art des Chargierens (horizontale Anordnung der Erz- und Brennstoffschichten, statt in vertikaler Lage) billiger oxydische, eisenhaltige Substanzen (Eisenfrischschlacken, eisenreiche Kupferschlacken, eisenreiche geröstete Bleisteine) statt des metallischen Eisens an. – Beim Verschmelzen arsenreicherer Kupfererze auf Rohstein (s. Kupfer, S. 317) läßt man neben diesem gern eine geringe Menge arsenhaltiges Kupfer (Kupferspeise) sich bilden, um das Arsen von dem Hauptprodukt, dem Rohstein, fern zu halten und aus diesem ein reineres Kupfer erzeugen zu können. Diese beim Verschmelzen von Fahlerzen absichtlich bewirkte Speisebildung heißt ebenfalls N.