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MKL1888:Nieder-Selters

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Nieder-Selters“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Nieder-Selters“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 163
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Nieder-Selters. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 163. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Nieder-Selters (Version vom 23.09.2023)

[163] Nieder-Selters, Dorf im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Limburg, an der Ems und der Linie Frankfurt a. M.-Limburg der Hessischen Ludwigsbahn, hat eine kath. Pfarrkirche, Thongruben und (1885) 1472 Einw. Hier entspringt der weltbekannte alkalisch-muriatische, durch die günstige Zusammensetzung seiner Bestandteile ausgezeichnete Säuerling von 15° C., der das berühmte „Selterserwasser“ liefert. Das Wasser besitzt einen starken Gehalt von kohlensaurem Natron, Chlornatrium etc. und ist reich an freier Kohlensäure (in 1 Lit. 1184,6 ccm). Es wird zur Trinkkur bei chronischem Katarrh der Luftwege, des Magens und Darmkanals, der Gallenwege und der Blase, daneben auch als erfrischendes Getränk angewandt. Die Quelle zu N. wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. entdeckt, im Dreißigjährigen Krieg wieder verschüttet und blieb nach ihrer Wiederauffindung noch lange wenig geachtet, bis sie im 19. Jahrh. ihren Weltruf erlangte. Von 1803 bis 1866 war sie nassauisches Kammergut, gegenwärtig gehört sie dem preußischen Fiskus. Der jährliche Versand beträgt ca. 4 Mill. Flaschen und Krüge.