MKL1888:Nachtblindheit
[969] Nachtblindheit (Mondblindheit, griech. Hemeralopie), eine Herabsetzung der Netzhautempfindlichkeit, so daß die Gegenstände nur bei heller Sonnenbeleuchtung deutlich, beim Abend- oder Mondlicht, wie überhaupt beim Verdunkeln, sehr unvollständig gesehen werden. N. kommt als Teilerscheinung bei Schwachsichtigkeit, aber auch als selbständige Krankheit vor; im letztern Fall befällt sie meist schlecht genährte, skrofulöse oder skorbutische Personen, welche lange Zeit blendendem Licht ausgesetzt sind, wie Truppen in südlichen Klimaten und besonders häufig Schiffsmannschaften. Die Behandlung besteht demnach in Aufbesserung der Ernährung und Schutz der Augen durch blaue Gläser oder Aufenthalt in dunkeln Räumen. Vgl. Förster, Über Hemeralopie (Bresl. 1857); A. Gräfe im „Archiv für Ophthalmologie“, Bd. 5; Despont, Traitement de l’héméralopie etc. (Par. 1863).