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MKL1888:Met

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Met“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 521
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Met. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 521. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Met (Version vom 24.08.2021)

[521] Met (Honigwein), geistiges Getränk, welches aus Honig, Wasser und Gewürzen bereitet wird, etwa 17 Proz. Alkohol, Zucker, Mannit, organische Säuren etc. enthält und besonders in England, den ostslawischen Ländern sowie in einigen honigreichen Gegenden Deutschlands, indes nicht mehr so allgemein wie früher getrunken wird. Der M. ist dem Traubenwein vergleichbar; er kann aber giftig sein, wenn der Honig aus giftigen Pflanzen stammte. Zur Darstellung von M. löst man Honig in Wasser, kocht auf, schäumt ab, setzt Hopfen, unter Umständen auch Obstsaft, Kardamome, Galgantwurzel, Koriander und Muskatnuß zu und kocht noch einigemal auf. Die Flüssigkeit wird dann auf ein Faß gebracht, nach dem Abkühlen mit Hefe angestellt und nach vollendeter Gärung auf ein andres zu verspundendes Faß gebracht, in welchem der M. mehrere Monate lang liegen bleibt, worauf er auf Flaschen gezogen wird. Guter M. wird bei langem Lagern dem Madeira ähnlich. M. war schon den Griechen und Römern bekannt und bildete nach Pytheas im 4. Jahrh. v. Chr. das gewöhnliche Getränk der nordischen Bevölkerung. Auch im 8. Jahrh. n. Chr. war M. in den Ostseeländern Nationalgetränk und wird dort noch heute getrunken. In Nordasien, Südafrika, Äthiopien und auf Madagaskar wird Honig ebenfalls zur Bereitung eines berauschenden Getränks benutzt.