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MKL1888:Mehlmotte

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mehlmotte“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mehlmotte“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 563
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Mehlmotte. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 563. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mehlmotte (Version vom 24.02.2024)

[563]  Mehlmotte (Ephestia Kuehniella Zeller), Kleinschmetterling aus der Familie der Pyraliden, ist auf den Vorderflügeln glänzend bleigrau, gelb oder fast braun, mit zierlicher dunkler Fleckenzeichnung. Die Raupe des erst in den letzten Jahren aus seiner Heimat, wahrscheinlich Indien, nach Europa und speziell nach Holland und Deutschland eingeschleppten Schmetterlings ist der des gewöhnlichen Mehlzünslers ähnlich und tritt schädlich in Dampfmühlen auf; indem sie hier alles verspinnt, was sie erreichen kann, vermag sie besonders an dem kostbaren Beuteltuch schweren Schaden anzurichten. Die fortwährend warme Temperatur in Dampfmühlen begünstigt in hohem Grade die Entwickelung des Schädlings; mit Vorliebe spinnen die Raupen sich auch in den Röhren ein, die das Mehl von den untern nach den obern Räumlichkeiten führen, und können dieselben so vollständig verspinnen, daß die Mühle zur Reinigung der Röhren sowie auch der Beutelkisten und anderweitiger Geräte zeitweilig außer Betrieb gesetzt werden muß. Ein absolut sicheres Mittel gegen die M. ist bisher nicht bekannt, empfehlenswert ist das Wegfangen der Schmetterlinge bei Licht, durch welches dieselben zahlreich angelockt werden.