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MKL1888:Marzabotto

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marzabotto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marzabotto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 557
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Marzabotto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 557. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marzabotto (Version vom 20.01.2024)

[557]  Marzabotto, Ort in der ital. Provinz Bologna, Station der Eisenbahnlinie Bologna-Pistoja, unweit des Reno, bekannt durch die Ruinen einer Etruskerstadt aus dem 5. Jahrh. v. Chr., welche schon im folgenden Jahrhundert untergegangen sein muß. Nachdem schon der in M. ansässige Graf Giuseppe Aria seit 1831 und nach ihm sein Sohn Pompeo auf dem zum Reno hinziehenden Plateau Ausgrabungen veranstaltet und die in Steingräbern und der auf einem Hügel belegenen Burg gefundenen Altertümer, wie Thongefäße, Schmucksachen etc. im Museum ihres Schlosses aufgestellt hatten, ließ die italienische Regierung 1889 neue Ausgrabungen in großem Maßstab unternehmen. Dadurch sind drei große, von O. nach W. laufende Straßenzüge bloßgelegt, welche von einer Hauptstraße und mehreren kleinen Straßen durchschnitten werden. Von den so gebildeten Häuserkarrees sind elf aufgedeckt, die fast alle eine Länge von 165 m und eine Breite von 30–40 m zeigen. Längs der Häuser zogen sich Kanäle hin, zu welchen Abzugsgräben aus den Häusern führten. Aus dem Vergleich mit römischen Bauten ergibt sich, daß die Etrusker den Römern nicht allein bei der Anlage mancher Kolonien in Oberitalien, sondern auch bei dem Entwurf ihrer Privathäuser zum Vorbild gedient haben. Vgl. E. Brizio, Una Pompei Etrusca a Marzabotto nel Bolognese (Bolog. 1887).